Bambus, Wein und wilde Früchtchen - das Bambusfest in Zeischa

Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa - Bambusliebhaber im Landkreis Elbe-Elster

Das Bambusfest – bisher eins der Markenzeichen im Pfarrgarten in Saxdorf – soll der Region erhalten bleiben. Baumschulgärtner Roland Graeff in Zeischa will es weiterführen.

Ein Bambusfest in Zeischa? Mancher wird da sagen: "Da stimmt doch was nicht." Aber es stimmt alles. Um Pfarrer Karl-Heinrich Zahn (75) und Gartenkünstler Hanspeter Bethke (79) im Saxdorfer Pfarrgarten, der üblicherweise Austragungsort war, etwas mehr Ruhe zu gönnen, hat Baumschulgärtner Roland Graeff das Bambusfest in Absprache kurz entschlossen nach Zeischa geholt.

"Hier muss es keinesfalls bleiben", lenkt Graeff gleich ein. Und erklärt weiter: "Ich wollte zum einen das bekannte Fest nicht ausfallen lassen und zum anderen alljährlich wiederkehrende Gäste nicht vor den Kopf stoßen." Die Veranstaltung wird also am 16. August 2015 von 10 bis 17 Uhr in Zeischa stattfinden.

Roland Graeff, Mitglied der Bambus-Gesellschaft und engagierter Mitstreiter um den Erhalt des Saxdorfer Pfarrgartens, will helfen. Selbst arbeitet der Baumschulexperte erst seit dieser Saison an seinem neuen Produktionsstandort am Ortseingang von Zeischa. "Wer mich gesucht hat, hat mich bisher auch immer gefunden", meint er, und ist zufrieden mit der Standortwahl. "Meine Kunden sind mir treu geblieben", freut er sich.

Längst hat es sich herumgesprochen: Roland Graeff ist der Mann für das Besondere. Eine neue Rose, wiederentdecktes regionales Obst, Versuchsanstalt für genetisch identische Nachkommen - alte und bewahrenswerte Sorten liegen ihm am Herzen. "Doch auch Geld verdienen muss man im hier", lacht der 63-jährige Graeff und will damit sagen, dass die Hauptproduktion in seinem Betrieb Vorrang haben muss.

Für das Bambusfest in Zeischa hat er sich mit Berufskollegen zusammengeschlossen. Geboten wird ein Raritätenmarkt mit ausgesuchten Händlern. Ebenfalls an spezieller Fachberatung wird es nicht fehlen. Und hungrig soll auch keiner das kleine Gartenfest auf dem Lande verlassen.

Das Motto "Bambus, Wein und wilde Früchtchen" beschreibt bereits, wohin es thematisch geht. Zum Bambus selbst wird Graeff Rede und Antwort stehen. Die Gärtnerei Tietze aus Herzberg wird eine außergewöhnlich große Tomatenvielfalt präsentieren. Tipps zu Gehölzraritäten erteilen Mitarbeiter aus dem Arboretum Terno aus Walddrehna. Und über Magnolien und Hibiskus wissen Kirschners aus Folbern bestens bescheid. Winterharte Stauden gehören in das Ressort der Staudenkulturen von Klaus-Peter Manig, der für den Tag ein umfangreiches Sortiment mitbringen will. Spezialist für Schling- und Kletterpflanzen sind die Sachs-Baumschulen in Radebeul. Der Gubener Weinbauverein mit Sitz in Grano bei Schenkendöbern tritt nicht nur in seiner Eigenschaft als Mitglied im Netzwerk Weinbau im Land Brandenburg auf. Die Granoer teilen auch aus und geben Tipps rund um Wein und Weinbau weiter. Gartenarchitektin Andrea Zanker lässt sich in die Karten ihres Berufsstandes schauen. Und nicht zuletzt zeigt Roland Graeff, wie Obstbäume veredelt werden und damit regionale und alte Sorten im Bestand bleiben.

Eher der Praktiker, freut sich Roland Graeff, dass ihm die Stadt Bad Liebenwerda den bürokratischen Schreibkram um das Aufhängen von Werbung erspart hat. "Danke dafür", lässt Graeff wissen. Und noch eins würde ihn besonders freuen: Wenn Karl-Heinz Zahn und Hanspeter Bethke auch seine Gäste sind und den einen oder anderen Tipp weitergeben.

Foto und Text: Lausitzer Rundschau Mona Claus 05.08.15

Bambusfest in Zeischa mit vielen Raritäten Das Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa am Sonntag dieser Woche, 13. August, in der Baumschule Graeff in Zeischa ist eine wahre Fundgrube für Bambusliebhaber, aber auch Gartenfans mit unterschiedlichen Vorlieben. Frank Claus
Vorgestellt werden zwischen 10 und 17 Uhr eine ganze Reihe von Gehölzraritäten, unter anderem Kletter- und Kiwizüchtungen. Natürlich berät Roland Graeff zu seinen Rosenzüchtungen und gibt Tipps für den Weinanbau.

Saxdorfer Bambusfest lebt in Zeischa weiter
Äpfel, Birnen, Tomaten, Erdbeerpflanzen, Marmelade, Wein, Honig, ein klein wenig Gartenkunst und natürlich unterschiedlichste Bambussorten. Dieses Fest musste ein Erfolg werden! Erst recht bei seiner Vorgeschichte. Veit Rösler / vrs1
Mit dieser Resonanz hatte Baumschulgärtner Roland Graeff (63) gar nicht gerechnet. Mehrere Hundert Besucher haben am Sonntag seinen neuen Produktionsstandort am Ortseingang von Zeischa besucht. Gartenbaukünstler Hanspeter Bethke (79) und Pfarrer Karl- Heinz Zahn (75) hatten das Fest im Saxdorfer Pfarrgarten über Jahre zur Tradition werden lassen und damit einen Namen für eine weithin bekannte Veranstaltungsreihe im Süden von Brandenburg aufgebaut. "In Saxdorf sei die Vorbereitung und Durchführung aus Altersgründen organisatorisch schwierig geworden", begründete Roland Graeff in den vielen Gesprächen mit den unzähligen Gästen immer wieder seine Initiative. "Um das Fest auch weiterhin in der Region zu erhalten. Was nicht bedeutet, das es von nun an immer hier stattfindet", fügte der leidenschaftliche Baumschulgärtner immer wieder hinzu.
Dabei gingen unter dem diesjährigen Motto "Bambus, Wein und wilde Früchtchen" vor allem auch Exoten über die Gärtnertische. So zum Beispiel winterharte Pfefferpflanzen oder eine Auswahl von 90 verschiedenen Tomatensorten, die Eberhard Dietze aus dem Raum Herzberg mitgebracht hatte. Insgesamt 180 verschiedene Sorten seien möglich, verkündete er stolz.
Andreas Kallbach (55) aus Zeischa zeigte kunstvoll gefertigte Sandstein-Intarsienarbeiten für Haus und Garten. "Jetzt kann ich nachfühlen, welcher Aufwand in so einer Veranstaltung steckt und dass es älter werdenden Menschen zunehmend schwer fällt, so ein Event auf die Beine zu stellen", ließ Roland Graeff durchblicken. Erst kurz vor dem Fest sei es zu einer Überschwemmung durch einen geplatzten Schlauch auf einer zum Gelände gehörenden Wiese gekommen. Die Mitarbeiter des Saxdorfer Pfarrgartens und Pfarrer Karl-Heinz Zahn waren in Zeischa mit Rat und Tat zur Stelle. Für dieses Jahr ist das Ziel erreicht - das Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa gerettet. Nun sind wieder zwölf Monate Luft, um über die Weiterführung dieses traditionsreichen Festes nachzudenken. Der fünfjährige Tayler Dehnz aus Zeischa durfte schon mal symbolisch ein kleines, aus dem Saxdorfer Pfarrgarten stammendes und von Hanspeter Bethke und Pfarrer Karl-Heinz Zahn gezogenes Bambuspflänzchen gießen, damit es wächst und gedeiht, egal an welchem Standort.

Saxdorf feiert das 11. Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa Saxdorf.. Nicht nur Musikfreunde werden am Sonnabend, dem 9. August, bei einem Besuch in Kirche und Pfarrgarten von Saxdorf auf ihre Kosten kommen. Auch wer die eine oder andere Rarität für den heimischen Garten sucht, wird beim 11. Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischaes in Saxdorf fündig werden. Karsten Bär
13 Gärtnerbetriebe werden mit Ständen vor Ort sein. „Und jeder bietet etwas andere an, von Kletterpflanzen bis zur kleinen Steinrose“ , wie Künstler Hanspeter Bethke, der den Saxdorfer Pfarrgarten in mehr als 30 Jahren gestaltet hat, verspricht. Gartenfreunde können ab zehn Uhr Rosen, Bambus, blühende Stauden oder weißbunte Gehölze erwerben. „An Bambus werden etwa 25 verschiedene Sorten angeboten, vom Riesenbambus, über Witwenbambus, bis hin zum kleinsten Bodendecker“ , wie Bethke erklärt. Auch musikalisch hat das Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa - übrigens das einzige Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa der Deutschen Bambusgesellschaft in den neuen Bundesländern - einiges zu bieten. Um 15 Uhr wird in der Kirche ein Konzert für Flöte und Marimba mit Almut Unger und Thomas Laukel zu erleben sein. Ab 17 Uhr werden Duddelsack und Trommeln im Pfarrgarten erklingen. Zum Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa, das in den vergangenen beiden Jahren 1500 Besucher in den kleinen Garten rings um Kirche und Pfarrhaus lockte, erwarten Hanspeter Bethke und Pfarrer Karl-Heinz Zahn auch wieder viele Gäste aus Dresden, Leipzig und Halle, die den beiden Saxdorfern bei der Durchführung des Festes zur Seite stehen.

Nicht nur Irmgard Lorenz (56) aus Saxdorf wusste zu berichten, dass dort jedes Jahr im August das Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa stattfindet. „Der Pfarrgarten ist wirklich sehenswert und sehr schön gepflegt“ , sagte sie. „Viele der Pflanzen im Garten sind in unserem Land nicht zu finden“ , ergänzte Barbara Paech (64) aus Mühlberg. Auch Händler würden zum Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa ihre Waren feil bieten und das sei sehr schön. Das ist ein einzigartiges Blumenmeer“ , umschrieb Thea Krätzer (68) aus Elsterwerda die Pflanzenfülle. Einmal habe sie auch ein Muttertagskonzert mit ihrem Mann in der Kirche besucht, an das sie sich gern erinnert. Heidrun Schirrmeister (50) aus Saxdorf hat ganz besondere Erinnerungen an die Saxdorfer Kirche: „Mein Mann und ich haben dort 1974 geheiratet. Damals war die Kirche gerade renoviert worden.“ Die Galerie habe es damals noch nicht gegeben, erinnert sie sich, aber da habe sie später auch schon einmal gefeiert. Pfarrer Zahn kennt Carola Hartmann (32) aus Möglenz ziemlich gut: „Ich hatte früher bei ihm Religionsunterricht und bin dadurch auch öfter in Saxdorf gewesen.“ Auch sei sie in der Kirche konfirmiert worden. Ilona Eichhorn (48) aus Reichenhain hatte bei dem Pfarrer ebenfalls Konfirmandenunterricht und wurde von ihm getauft. Auch privat schaue sie gern mal in dem Garten vorbei. „Wenn man diese Tür aufmacht, fühlt man sich wie in einem anderen Reich“ , erzählte Gabriela Georgi aus Hirschfeld. Einmal sei sie zu einem Konzert dort gewesen, wo ein Flötenspieler die Wege entlang gewandelt sei, das vergesse sie niemals. Mit 15 Frauen aus ihrem Ort ist Renate Reytanz (55) aus Kröbeln einmal zum Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa gefahren - und zwar mit dem Kremser. Das Fahrrad haben Renate Heßlich (59) aus Elsterwerda und ihr Mann gewählt, um den „wunderschönen Garten“ einmal zu besuchen. „Das schönste Schmuckkästchen im Elbe-Elster-Land“ nennt Rainer Klink (46) aus Wahrenbrück den Saxdorfer Pfarrgarten: „Ich habe dort schon Rundgänge mitgemacht. Pfarrer Zahn und Herr Bethke haben den Garten aufopferungsvoll und wunderschön gestaltet. Er ist herrlich mit den exotischen Pflanzen.“ Siegrid Mehle (65) aus Saxdorf sagt, dort könne man nicht nur Pflanzen, sondern auch Leute beobachten. Sie wohnt genau gegenüber und wirft beim Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa gern mal einen Blick über den Zaun.

Genießen Sie im Pfarrgarten Saxdorf die Symbiose von Musik, Malerei, Natur und Gartenkunst. Dort wachsen derzeit 3.000 Pflanzenarten, darunter historische Rosen, Bambus, seltene Päonien und Schneeglöckchen, Taglilien, Clematis, Magnolien und zahlreiche weitere Pflanzenschönheiten. Selbst langjährigen Besuchern bieten sich im Wechsel der Jahreszeiten täglich neue Eindrücke. Der Bambus hat Tradition. Seit 1990 sucht man in Saxdorf nach winterharten Sorten für unsere Region. Mittlerweile kann das paradiesische Gartenlabyrinth mit 30 verschiedenen Bambusarten aufwarten und ihretwegen kommen alljährlich viele hundert Besucher zum Bambusfest in der Baumschule Graeff in Zeischa nach Saxdorf. Ein kleiner Markt mit ausgesuchten Pflanzenraritäten nebst kompetenter Beratung lädt zum Stöbern und Kaufen ein. Gartenführungen und lauschige Klänge sorgen für Kurzweil. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Seien Sie uns herzlich willkommen zu einem unvergessenen Gartenerlebnis im wildromantischen Zaubergarten Saxdorf.

Die Vertreter der Unterfamilie sind ausdauernde, in der Tribus Olyreae möglicherweise vereinzelt auch einjährige, krautige oder verholzende Gräser. Die Halme sind hohl oder vollmarkig und verzweigen sich bei vielen Arten. Die Laubblätter sind in zwei Reihen angeordnet. Die Blätter sind in die Blattscheide und Blattspreite unterteilt. Am Ende der Blattscheide werden häufig ausgefranste Blatthäutchen (Ligula) gebildet, in den Tribus Arundinarieae und Bambuseae sowohl vor als auch hinter dem Ansatz der Blattspreite, in der Tribus Olyreae nur hinter dem Ansatz der Blattspreite. Die Scheiden tragen häufig Öhrchen oder sind, auch zusätzlich, bewimpert (oral setae). Die Blattspreite ist meist breit und parallel geadert. Der Ansatzpunkt zur Blattscheide ist wie ein Blattstiel ausgebildet.[1] Die Blütenstände sind ährig, traubig oder rispig, wobei zwei Wuchsformen unterschieden werden: Entweder reifen alle Ährchen in einer Wachstumsphase, wobei basal liegende Tragblätter und Vorblätter meist fehlen; oder die Ährchen bilden an der Basis Knospen, Tragblätter und Vorblätter, wobei aus den Knospen wieder Ährchen gebildet werden können, die unterschiedliche Reifegrade aufweisen. Die Ährchen mit an der Basis liegenden Knospen, die weitere Ährchen bilden können, werden auch als Scheinährchen bezeichnet. Die Ährchen sind bei den Arundinarieae und Bambuseae zweigeschlechtig, bei den Olyreae eingeschlechtig. Je Ährchen werde keine, eine, zwei oder mehrere Hüllspelzen und ein bis viele Blütchen gebildet. Die Deckspelzen können einfach begrannt sein, die Vorspelzen sind deutlich ausgebildet. Meist werden drei, selten kein oder sechs, häutige und häufig bewimperte Schwellkörper (Lodiculae) gebildet. Meist werden zwei, drei oder sechs Staubblätter gebildet, in der Gattung Pariana zwei bis 40, und bei den Ochlandra sechs bis 120. Der Fruchtknoten ist kahl oder behaart und trägt zwei oder drei Griffel und zwei oder drei Narben. Die Früchte sind Karyopse mit linealischem, selten punktförmigen Hilum.[1] Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7, 9, 10, 11 oder 12.[1] Die Vertreter der Unterfamilie sind C3-Pflanzen.[1] Rhizome Die Rhizome wachsen unterirdisch und bestehen wie die Halme und Halmäste aus Knoten und Internodien. Jedes Rhizom entwickelt sich aus einer Knospe eines anderen Rhizomes, oder sehr selten aus der Knospe an der Basis eines Halms. Weiters unterscheidet man den Rhizomkörper (englisch rhizome proper) und den sich früher entwickelnden Rhizomhals (englisch rhizome neck). Der Rhizomhals ist für gewöhnlich eher kurz und verbreitert sich zum Rhizomkörper hin. Man unterscheidet prinzipiell zwei Wuchsformen, die auch die Ausbreitung des Bambus bestimmen: pachymorphe Rhizome und leptomorphe Rhizome.[2] Pachymorphe Rhizome Pachymorphe Rhizome mit abgeschnittenen Halmen Pachymorphe Rhizomkörper sind eher kurz und dick, spindelförmig bis beinahe rund, meist mehr oder weniger gekrümmt, und an der dicksten Stelle meist dicker als der Halm, in dem das Rhizom typischerweise endet. Die Internodien sind meist breiter als lang, nicht hohl und meist asymmetrisch auf der Seite mit der Knospe länger. Seitliche Knospen können nur wieder als Rhizome auswachsen, Halme bilden sich nur an den Enden der Rhizome. Die Rhizomhälse können kurz oder lang sein. Diese Art von Rhizomen werden auch als sympodial bezeichnet.[3] Leptomorphe Rhizome Leptomorphes Rhizom mit Halm von Phyllostachys bambusoides Leptomorphe Rhizomkörper sind lang und dünn, zylindrisch oder beinahe zylindrisch mit einem Durchmesser der meist kleiner als der der sich bildenden Halme ist. Die Internodien sind symmetrisch oder beinahe symmetrisch, länger als breit und haben alle etwa die gleiche Länge. Schlafende seitliche Knospen sind meist bootsförmig. An jedem Knoten gibt es einen einzelnen Knoten und eine Wurzel-Anlage. Bei Arundinarieae können Knospen oder Wurzelanlagen fehlen. Die meisten seitlichen Knospen bleiben schlafend; entwickeln sie sich, entstehen meist Halme, seltener werden weitere Rhizome gebildet. Die terminale Knospe wächst meist horizontal weiter, seltener richten sich die Rhizome zur Oberfläche und bilden einen Halm. Die Rhizomhälse sind immer kurz. Leptomorphe Rhizome werden auch als monopodial bezeichnet.[4] Andere Formen Als amphipodiale Wuchsform werden leptomorphe Rhizome bezeichnet, die wie gewöhnlich Halme bilden, die Knospen der Halmbasen bilden jedoch weitere Halme (Bestockung), was jeweils zu einer horstartigen Verteilung der Halme führt. Dabei ähneln die Halmbasen pachymorphen Rhizomen, sind jedoch nicht dicker als die Halme. Diese Wuchsform tritt in den Gattungen Arundinaria, Indocalamus, Pseudosasa, Shibatea und Sasa auf. Leptomorphe und pachymorphe Rhizome können auch zusammen auftreten, beispielsweise bei manchen Arten der Gattung Chusquea wie Chusquea fendleri. Dabei werden an den seitlichen Knospen leptomorpher Rhizome pachymorphe Rhizome gebildet, die sich weiter verzweigen und an deren Ende sich die Halme bilden.[4] Wuchsform Offene Wuchsform bei Phyllostachys edulis, einem Bambus mit leptomorphen Rhizomen Die Verteilung der Halme wird durch die Art der Rhizome bestimmt. Arten mit kurzhalsigen, pachymorphen Rhizomen wachsen in getrennten, kompakten Horsten. Diese Wuchsform findet man beispielsweise bei Dendrocalamus membranaceus. Arten mit pachymorphen Rhizomen mit etwas längeren Hälsen bilden weniger kompakte Horste, so Fargesia nitida oder Bambusa vulgaris. Bambusarten mit leptomorphen Rhizomen wachsen offener, wobei einzelne Halme gleichmäßig über eine Fläche verteilt sind. Dazu zählt beispielsweise Phyllostachys edulis. Die gleiche Verteilung zeigen jedoch auch Arten mit langhalsigen, pachymorphen Rhizomen wie Melocanna baccifera. Bambusarten mit amphipodialer Wuchsform, wie Yushania niitakayamensis bilden durch Bestockung dichte Büschel von Halmen, die untereinander mit leptomorphen Rhizomen verbunden sind. Eine ähnliche Verteilung ergibt sich bei langhalsigen pachymorphen Rhizomen und verstockenden Halmen, wie bei Semiarundinaria fastuosa oder Shibataea kumasasa und bei gemeinsamem Auftreten von leptomorphen und pachymorphen Rhizomen wie bei Chusquea fendleri.[5] Halme Die Halme sind meist seitliche Äste leptomorpher Rhizome oder Triebe aus dem Ende pachymorpher Rhizome. Ihre Wuchsform kann aufrecht, aufrecht mit überhängenden Spitzen, aufsteigend, bis breit gebogen oder kletternd sein. Sie können gerade oder im zickzack wachsen.[6] Ein Halm, der aus einer seitlichen Knospe eines leptomorphen Rhizoms entsteht, besteht aus zwei Teilen: dem eigentlichen, oberirdisch wachsenden Halm selbst und der unterirdisch wachsenden Halmbasis. Die Halmbasis besteht ähnlich wie die Rhizome aus der eigentlichen Halmbasis (englisch culm base proper, Halmbasiskörper) und dem Halmbasishals (englisch culm neck). Die eigentliche Halmbasis ist ein schmaler Konus, dessen Knoten eine Blattscheide, einen Wurzelansatz und meist auch einen Knoten bildet. Bei Bestockung können aus diesen Knospen weitere Halme entstehen. Die Internodien können vollmarkig oder hohl sein, sie sind meist kurz und werden zur Oberfläche hin kontinuierlich länger. Über der Oberfläche beginnt dann der eigentliche Halm, was durch einen sprunghaften Anstieg der Länge der Internodien gekennzeichnet ist und durch eine deutlicher zylindrische Form. Der Halmbasishals ist dünn und gebogen und verbindet den Halmbasiskörper mit dem Rhizom. Halme, die aus dem Ende eines an die Oberfläche vorgedrungenen leptomorphen Rhizoms entstehen, bilden keine solche Halmbasis. Die oberirdischen Halme sind dann meist deutlich nach oben gebogen, und die nahe dem Boden angeordneten Internodien sind meist kürzer als von Halmen die aus seitlichen Knospen entspringen. Halme die aus pachymorphen Rhizomen entstehen, haben ebenfalls keine Halmbasis. Deren Platz nimmt das Rhizom ein. Auch hier können durch Bestockung aus Knospen weitere Halme entstehen, was beispielsweise bei Yushania niitakayamensis vorkommt.[7] Der Durchmesser kurzer Halme nimmt von der Basis zur Spitze zu ab. Bei längeren Halmen ist die erste Hälfte meist zylindrisch oder beinahe zylindrisch und verjüngt sich danach merkbar. Bei den größten Halmen einiger kräftiger Arten, beispielsweise in der Gattung Phyllostachys, kann der Halmdurchmesser ab der Basis auch zunehmen, später sich nur leicht verjüngen und erst im oberen Drittel oder Viertel deutlich abnehmen.[8] Länge der Internodien in Abhängigkeit von der Position für drei Bambusarten[9] Die Halme sind in Segmente unterteilt, die durch Knoten und Internodien gebildet werden. Die Länge der Internodien sich selbst tragender Halme nimmt meist von der Basis her zu, erreicht dann ein Maximum und nimmt dann wieder ab, siehe Diagramm zur Länge der Internodien abhängig von der Reihenfolge. Bei manchen Arten können sie dann ein weiteres Mal wieder zunehmen und ein zweites Maximum bilden. Meist ist die Zunahme der Internodienlänge bis zum Maximum schneller als die zur Spitze hin erfolgende Abnahme. Kletternde Bambusarten haben einen großen mittleren Bereich mit etwa gleich langen Internodien. Davon abweichend ist das erste Internodium der Art Arthrostylidium schomburgkii sehr lang. Es kann eine Länge von 5 Metern erreichen bei einer Halmlänge von 15 Metern. Die folgenden zwei oder auch mehr Knoten werden dann jedoch nicht von Internodien getrennt. Ein ähnliches Verhalten zeigen auch andere Arten, etwa Glaziophyton mirabile und Vertreter der Gattung Myriocladus.[10] Internodien Die Internodien können sich zwischen den Gattungen und Arten deutlich unterscheiden. So bilden sich beispielsweise bei allen Arten der Gattung Phyllostachys direkt über der Knospe oder den Ästen eine deutliche Furche (Sulcus), bei den Arten der Gattung Shibatea ist dieser Bereich nur abgeflacht. Die Internodien der Halmäste und auch die der Rhizome dieser Gattungen zeigen vergleichbare Formen.[11] Viele Arten bilden eine weiße Schicht auf den Internodien. Dies kann von einem kaum sichtbaren Überzug (ähnlich dem, der auf Früchten wie Pflaumen auftritt) bis zu einer deutlichen, filzigen und mehlartigen Ablagerung reichen, die, wie beispielsweise bei Bambusa chungii, die eigentlich grünen Internodien völlig verdeckt. Ob und wann diese Schicht gebildet wird, dient bei manchen Arten als Unterscheidungsmerkmal. Andere für die Abgrenzung von Arten und Gattungen wichtige Merkmale der Internodien sind die Beschaffenheit der Oberfläche (etwa die lederartige Oberfläche bei Phyllostachys makinoi und Phyllostachys sulphurea oder die warzige Oberfläche bei Chimonobambusa quadrangularis), die Farbe oder die Behaarung (beispielsweise die samtartige Behaarung der Internodien junger Triebe der Art Phyllostachys edulis oder die mit angedrückten, blassen Haaren bedeckten bodennahen Internodien der Vertreter der Gattung Schizostachyum).[12] Knoten Auch die Form der Knoten ist zwischen verschiedenen Arten unterschiedlich. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Scheidennarbe (englisch sheath scar), die einen quer über den Halmumfang verlaufenden Vorsprung bildet, an dem sich der Ansatz der Halmscheide befunden hat. Die Scheidennarbe kann dünn und unscheinbar sein, beispielsweise bei Vertretern der Gattung Melocanna, oder sie kann dick sein und eine deutliche Anschwellung bilden, die von braunen Haaren gesäumt wird, wie bei Bambusa chungii, Phyllostachys nidularia oder Sinobambusa tootsik. Sie kann auch symmetrisch und eben um den Halm herum verlaufen oder unter der Verzweigungsknospe oder der Verzweigung deutlich nach unten verschoben sein, wie bei Bambusa bambos oder vielen Arten der Gattung Chusquea.[13] Verzweigungsknospen Die Knospen der Verzweigungen sind auf gegenüberliegenden Seiten aufeinanderfolgender Knoten direkt über der Scheidennarbe angeordnet. Jede Knospe steht mittig zur an ihrer Basis gebildeten Halmscheide. Die meisten Arten bilden nur eine einzelne Knospe je Knoten. Eine Ausnahme sind Vertreter der Gattung Chusquea, bei denen eine große mittige Knospe von zwei oder mehreren kleineren flankiert wird. Aus jeder dieser Knospen können später Äste entstehen. Ein Unterscheidungsmerkmal verschiedener Taxa ist die Reihenfolge, in der die Knospen aufbrechen und Äste bilden. Das kann akropetal erfolgen, das heißt, dass sich die Knospen von der Basis zur Spitze hin zu Ästen weiterentwickeln, etwa bei Arundinaria gigantea oder bei Vertretern der Gattung Phyllostachys; basipetal, wenn die Knospen zuerst nahe der Halmspitze aufbrechen, wie bei Bambusa textilis; oder die Äste entwickeln sich zuerst in der Mitte des Halms und später darüber und darunter, beispielsweise bei Semiarundinaria fastuosa.[14] Den nahe der Basis liegenden Knoten voll ausgewachsener Halme können Verzweigungsknospen fehlen. Bei Vertretern von Bambusa textilis und Pseudosasa amabilis können beispielsweise die untere Hälfte bis zwei Drittel des Halms keine Verzweigungsknospen und keine Verzweigungen ausweisen. Bei Vertretern verschiedener Gattungen wie Glaziophyton, Guaduella und Puelia können Verzweigungsknospen häufig ganz fehlen.[15] Halmäste Für die Gattung Phyllostachys typische Verzweigungsart mit zwei Ästen (hier bei Phyllostachys bambusoides) Nicht alle Bambusarten bilden Verzweigungen. Falls sie das tun, haben die Äste in der Mitte des Halms die typische Form, die zur Unterscheidung von Arten und Gattungen herangezogen wird. Die Verzweigungen nahe der Basis des Halms sind meist nicht voll entwickelt, und Äste nahe der Halmspitze sind in den meisten Fällen zu wenig unterschiedlich, um sie zur Abgrenzung verwenden zu können. Einige Bambusgattungen zeigen eine charakteristische Anzahl an Ästen, die von einem in der Mitte des Halms liegenden Knoten abgehen. In der Gattung Sasa bleibt der abgehende Ast allein, da ihm Knospen an der Basis fehlen. Bei Phyllostachys entwickeln sich meist zwei Äste, wobei einer meist deutlich dünner ist. Bei Phyllostachys arcana sind beide Äste etwa gleich dick. Manchmal kann sich auch ein deutlich dünnerer dritter Ast an der Basis des zweiten entwickeln.[15] Bei Verzweigungstypen in denen ein Ast je Knoten dominant ist, ähnelt dieser meist stark dem Halm selbst. Dies gilt besonders bei Arten mit pachymorphen Rhizomen, die häufig Äste bilden, deren Ansatz am Halm den Rhizomen ähneln. Die Internodien sind nicht hohl und tragen sogar Wurzeln oder Wurzelansätze, etwa bei Bambusa tulda, Bambusa textilis, Bambusa vulgaris und Gigantochloa apus. Auch ist der Übergang zwischen gefüllten zu hohlen, langen Internodien ähnlich plötzlich wie zwischen Rhizom und Halm.[16] Bei kletternden Arten, beispielsweise aus den Gattungen Chusquea und Dinochloa, können die dominierenden Äste den gleichen Durchmesser und die gleiche Form und Länge wie der Halm erreichen. Einige Arten bilden teilweise kleine, verhärtete, gebogene und spitze Äste, die für die Arten typisch sind. Das kann so weit gehen, dass die Halme dornig erscheinen, wobei der untere Bereich des Halms meist am dornigsten ist. Solche Dornen treten bei allen Arten der Gattung Guadua und bei vielen der Gattung Bambusa auf.[17] Verbreitung Verbreitungskarte der Unterfamilie Bambuswald in Huang Shan Die etwa 1000 bis 1500 Bambusarten sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Europa und der Antarktis beheimatet und ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von 46° nördlicher bis 47° südlicher Breite. Sie wachsen von Meereshöhe bis in eine Höhe von etwa 4000 Metern. Dabei können die Arten bezüglich ihres Verbreitungsgebiets (Biogeographie) in zwei Gruppen geteilt werden: in Bambusarten der Tropen und Subtropen (Tribus Bambuseae und Olyreae) und in Arten der gemäßigten Zone (Tribus Arundinariea